Pyracantha coccinea

Mittelmeer-Feuerdorn

Der Mittelmeer-Feuerdorn (Pyracantha coccinea) wird in West- und Südeuropa häufiger ähnlich einer Kletterpflanze zur Fassadenbegrünung eingesetzt.

Pyracantha coccinea; Feuerdorn ohne stützendes Spalier

Pyracantha coccinea; Feuerdorn ohne stützendes Spalier

Das immergrüne Gehölz aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) erreicht Höhen bis 6 m und zeichnet sich durch dunkles Laub und zahlreiche weiße (weißliche) Blüten sowie sehr auffälligen Fruchtbehang auf. Die Früchte sind je nach Sorte gelb, orange oder rot.

Feuerdorn kann sowohl ohne Kletterhilfe (freistehend) als auch an einem eher weitmaschigen Gitter (Spalier) zur Fassadenbegrünung eingesetzt werden. Ein Spalier, in das die Zweige eingesteckt werden können und in dem sie sich mit zahlreichen kräftigen Dornen verhaken, bietet den Vorteil, dass Überhänge leicht auf ein Minimum reduziert werden können.
Da der Feuerdorn keine Kletterpflanze ist, muss das Spalier schlimmstenfalls geringe Vertikallasten tragen können. Die eventuelle Belastung ist abhängig von der durch Leitung erzielten Wuchsform. Sehr weiter Horizontalverzug – der allerdings eher unüblich ist – kann durchaus relevante Vertikallasten bewirken.
Das gilt vor allem unter dem Aspekt des Fruchtbehanges und eventueller (zusätzlicher) Schnee- und Eislasten bei weiten Überhängen.
Üblicherweise stellen jedoch Windlasten, die über den Kontakt auf das Spalier einwirken, wesentlich relevantere Beanspruchungen der Konstruktion dar.

Oranger Fruchtbehang von Feuerdorn

Oranger Fruchtbehang von Feuerdorn

Bei hausnaher Pflanzung von Feuerdorn (und anderen Gehölzen) vor WDVS (Wärmedämmverbundsystemen) empfehlen wir dringend die Anbringung Spaliers auch wenn dies für den Höhenwuchs nicht zwingend erforderlich ist. Es schützt die Fassade vor Abrieb durch scheuernde oder kratzende windbewegte Zweige und Äste.
Der erforderliche Wandabstand eines Spalier richtet sich nach der Art der Formerziehung. Werden Zweige eingesteckt, so dass durch Dickenwuchs Zwängung auftreten kann, empfiehlt sich ein Wandabstand von mindestens 15 cm. Werden Zeige außenseitig am Spalier angebunden und Hinterwachsungen regelmäßig entfernt, kann der Wandabstand deutlich reduziert werden.

Der Feuerdorn bevorzugt sonnige Stadorte und ist in hohem Maße trockenheitsresistent. Er kann jedoch auch an schattige Stellen gepflanzt werden. Bei Verwendung an absonnigeren Standorten reduziert sich die Blütenmenge und damit natürlich auch der Fruchtbehang. Feuerdorn ist empfindlich gegenüber Schorf (Feuerbrandschorf) und Feuerbrand. Gegen Schorfbefall kann der Verzicht auf stickstoffhaltigen Dünger und die Pflanzung resistenterer Arten (Mohave, Red Column) helfen.

Cotoneaster an einem Klettergerüst

Cotoneaster an einem Klettergerüst

Gegen echten Feuerbrand ist uns keine wirksame Vorbeugung bekannt. Feuerdorn (und Cotoneaster) gehören als Angehörige der Familie der Rosengewächse, Unterfamilie Kernobstgewächse zum Wirtspflanzenkreis des Feuerbrands. Die Pflanzung ist daher regional (mindestens in eingen Gegenden der Schweiz) unzulässig. Feuerbrandbefall ist innerhalb der EU und der Schweiz meldepflichtig.
Ähnlich Feuerdorn können auch zahlreiche Arten/Sorten des vewandten bodendeckende Cotoneasters zur Fassadenbegrünung benutzt werden. Diese Pflanzenverwendung eignet sich für (Sockel)Begrünungen bis etwa 3 m Höhe und ist ausgesprochen pflegeleicht. Hierzu ist jedoch ein Spalier unverzichtbar. Es sollte – ebenso wie für Feuerdorn – in etwa den Ansprüchen von Spreizklimmern entsprechen. Im Gegensatz zum Feuerdorn müssen Gerüste für Cotoneaster das Pflanzengewicht tragen können.