Clematis vitalba

Gemeine Waldrebe – die heimische Clematis

Wuchernde, anspruchslose Rankpflanze für mittlere bis große Begrünungshöhen.

Die „Gewöhnliche Weisse Waldrebe“ zählt zu den wenigen heimischen Kletterpflanzen. Man trifft Clematis vitalba praktisch überall; bevorzugt in Waldrandlagen, aber auch oft auf verwilderten Stadtgrundstücken an, wo sie zur Ruderalvegetation gezählt werden kann.

Clematis vitalba, heimischische Kletterpflanze, Rankpflanze zur Fasadenbegrünung an Rankhilfen, Kletterhilfen Extremstandorte Gemeine Waldrebe

Blüte von Clematis vitalba
Gemeine Waldrebe

Von den zahlreichen Wildformen der Clematis, zu deutsch „Waldreben“ sind etliche – vor allem optisch attraktive Arten und Sorten – im Handel erhältlich. Daher finde ich es etwas überraschend, dass auch die „Gemeine Waldrebe“ inzwischen so oft nachgefragt wird, dass sie von den Baumschulen angeboten und wird. Ihre Blüte ist vergleichsweise unauffällig. Die kleinen weissen Blüten bilden sich von Juli bis Oktober an Rispen. Selbstverständlich vermehrt sich diese Clematisart durch Samen. Das geschieht meist in fast schon lästiger Häufigkeit.

Clematis vitalba ist eine sehr starkwüchsige Pflanze mit der sich schnell grosse Flächen beranken lassen – sozusagen ein „rankender Knöterich“, aber robuster! Sie verträgt in viel höherem Maße als der Schlingknöterich Hitze und Wind – also jene Einflüsse, die manche Fassade zu einem schwierigen Standort (Extremstandort) machen.

 

Clematis vitalba wird bis etwa 15 Meter hoch. Der Triebdurchmesser am Wurzelhals kann annähernd 15 cm erreichen. Das Pflanzengewicht sollte demnach konstruktiv ausreichend berücksichtigt werden. Lesen Sie hierzu bei Bedarf bitte unsere Ausführungen unter ‚Fassadenbegrünung – Lasten‚.

Bezüglich der Klettertechnik von Clematis vitalba verweise ich auf meine Ausführungen zu den Clematis-Hybriden.
Der wuchernde Wuchs dieser Art kompensiert den Nachteil relativ kurzer Ranken recht wirkungsvoll – über kurz oder lang bewächst Clematis vitalba so ziemlich alle halbwegs dünnen oder einigermaßen gitterartigen Strukturen bis hin zu Tragwerken aus dickeren Stahlprofilen (z.B. kleinere Strommasten) oder Holzlatten. Eine geeignete Kletterhilfe erleichtert es allerdings sehr, die Pflanze in Zaum und den Totholzanteil klein zu halten – also die gebotene Pflege durchzuführen.

Über negativen Phototropismus der Gemeinen Waldrebe liegen keine Kenntnisse vor. Er erscheint mir (bei allen Blattstielrankern) weniger wahrscheinlich. Trotzdem ist die Verwendung von Clematis vitalba wegen extremer Wuchsmerkmale vor Fassaden mit offenen Fugen i.d.R. nicht verantwortbar.

Die Lebenserwartung dieser Waldrebe schätze ich auf deutlich über 20 Jahre. Das Ausfallrisiko durch Frost, Schädlinge oder Krankheiten ist sehr gering.

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